Hier der Bericht aus der Visier
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„Getting A Stand“


die deutsche Version vom

Matthew Quigley Buffalo Rifle Match

 

Vom 24. bis 27.September 2015 fand das erste „Getting A Stand“-Schwarzpulver-Match in Ulfborg, Dänemark statt. Das Match wurde nach den Regeln des „Matthew Quigley Buffalo Rifle Match“ unter Schirmherrschaft des BDS LV 3 von Roland Ernst, Reinhard Baumann und Ralf Schuster organisiert und durchgeführt. Das Original, die Weltmeisterschaft, wird bereits seit 24 Jahren in Forsyth, Montana, USA veranstaltet.

 

 

 

Bereits dieses erste Match war ausgebucht. 24 Schützen absolvierten ein herausforderndes Schießprogramm. Je 8 Schuss auf 6 verschiedene Ziele auf 6 verschiedene Entfernungen galt es unter Zeitdruck (20sec. je Schuss) abzugeben. Die Ziele standen auf Entfernungen zwischen 350 und 600m. Dem Kenner fällt auf, dass das erste Ziel „eigentlich“ auf 320m/350yards stehen müsste. Im Trugschluss, die Teilnehmer nicht abschrecken zu wollen, entschieden sich die Organisatoren, anstelle „stehend freihändig“ auf 320m/350yards schießen zu lassen, das Ziel auf 383yards/350m zu stellen und dafür auch dieses Ziel sitzend mit Crosssticks zu nutzen. Trugschluss deshalb, weil viele Teilnehmer 8 Treffer erzielten und durchaus in der Lage waren, das Ziel auch stehend freihändig zu treffen. Im nächsten Jahr steht das Ziel auf 350yards/320m und wird wie im Original stehend freihändig beschossen.

 

Aber zuerst zur Entstehung dieses Matches. Roland Ernst erwischte der Virus schon 2011, dies führte zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Forsyth, Montana in 2012. Ende 2013 verabredeten sich 2 der Veranstalter, um im Mai 2014 an der Europameisterschaft (http://www.quigleymatch-europe.com/) in Polen teilzunehmen. Die Teilnahme an diesem Wettkampf, der auf einem 2.000m (!)-Schießstand durchgeführt wird, führte zur Idee, einen solchen Wettkampf auch in bzw. für Deutschland auszurichten. Da in Deutschland kein Schießstand zur Verfügung steht, fiel die Wahl auf Ulfborg/Dänemark. Dieser Stand ist dem Veranstalter seit Jahren bekannt und verfügt über Unterkünfte direkt vor Ort. Der Stand in Ulfborg ist ein wirklich offener Stand, der nach unseren deutschen Schiessstandrichtlinien nicht umsetzbar wäre. Weder Hochblenden, noch Seitenmauern schränken das Schießen ein. So ist es auch problemlos möglich, das Treibmittel Schwarzpulver zu nutzen. Der vorurteilslose Umgang mit dem Sportschießen in Dänemark zeigt sich auch dadurch, dass in Dänemark in jedem Jahr eine Schießschule mit Jugendlichen in Ulfborg stattfindet. Unter der Aufsicht erfahrener Schützen und Pädagogen werden die Jugendlichen ab 10 Jahren an den Schießsport herangeführt.

 

Zu diesem Planungszeitpunkt kam auch noch Reinhard Baumann hinzu und stellte sein Logo zur Verfügung. Dies war die Grundlage für das Ausschreibungsbild.

 

 

 

Schnell war der Termin Ende September gefunden und die Vorbereitungen begannen. Die Suche nach dem Namen für das Match gestaltete sich etwas langwieriger. Matthew Quigley Buffalo Rifle Match Germany konnte es nicht heißen, weil die Verwechslungsgefahr mit dem von Thomas Dobert vor 12 Jahren ins Leben gerufenen und von Thomas Bloss fortgesetzten Quigley Shoot-Off zu groß war. Nach längerer Suche entschieden sich die Veranstalter für den Ausruf der Bisonjäger „Getting A Stand“. Dieser erfolgt, um bei der Bisonjagd in die Schießstellung zu gehen. Nach Erstellung der Ausschreibung erfolgte die Festlegung des Zeitplanes und die Beschaffung der Stahlziele (siehe unten). Die Starterzahl wurde auf 24 festgelegt, um bei der ersten Ausrichtung alle Schützen sicher durch das Match zu bringen. Zuerst waren die Anmeldungen schleppend, aber dann waren schnell alle Startplätze vergeben.

 

Die Startzeiten zum Training und Wettkampf wurden am Anreisetag (Donnerstag) für die Schützen ausgelost, dabei wurden 4 Posse je 6 Schützen eingeteilt.

 

Am Trainingstag (Freitag) wurde nacheinander auf alle 6 Entfernungen trainiert. So konnte jeder Schütze die jeweilige Visiereinstellung ermitteln.

 

Der Wettkampftag (Samstag) begann um 08:00 Uhr mit dem ersten Schuss von Schütze 1 der Posse 1. Die Schützen geben nach Freigabe durch den RO von links nach rechts jeweils innerhalb von 20 sec. einen Schuss ab. Nach 8 Schuss wird gewechselt und die nächste Posse darf schießen. Nachdem alle 4 Posse geschossen haben, wird zur nächsten Stellung gewechselt. Durch Ausnutzung der Schießbahn und des Platzes vor dem Kugelfang, konnten die ersten 3 Ziele aus einer Feuerlinie beschossen werden.

 

Gegen 16:20 Uhr war der Wettkampf bei herrlichem Wetter zu Ende, alle Schützen hatten Ihre 48 Schuss abgegeben. Nach dem Gruppenfoto wurde gemeinsam abgebaut. An dieser Stelle erfolgt mein ausdrücklicher Dank an alle Teilnehmer, noch nie musste ich Freiwillige wegschicken, um abzubauen. Alle Teilnehmer wollten beim Abbau helfen, doch so viele Hände wurden nicht benötigt.

 

 

 

Während der beiden Tage wurden wir von unserem Helferteam verköstigt. Frühstück am Morgen, in der Mittagszeit eine Suppe und am Abend ein gemeinsames Grillen wurde vom Team vorbereitet und durchgeführt. Die Teilnehmer brauchten sich „nur“ auf den Wettkampf konzentrieren.

 

Am Samstagabend erfolgte die Siegerehrung. Sieger waren alle Teilnehmer; wer sich der Herausforderung dieses anspruchsvollen Wettkampfs stellt und mit Schwarzpulvermunition auf Entfernungen zwischen 350 und 600m die Ziele trifft, darf zufrieden sein.

 

Gesamtsieger wurde Marko Loew aus dem Saarland. Nochmals Herzlichen Glückwunsch zu diesem Traumergebnis von 45 Treffern bei 48 abgegebenen Schüssen. Die Ergebnistabelle ist auf der Homepage des BDS LV 3 einsehbar. Wir haben die Teilnehmer in den Wertungsklassen Over All, Ladies, Men, Senior Men, Scope und Percussion gewertet.

 

 

 

Den Teilnehmern sieht man die Freuden an, wie aus einem Munde kam die Ankündigung, in 2016 wieder dabei sein zu wollen.

 

Zum Abschluss möchten wir uns noch sehr herzlich bei allen Helfern, Sponsoren und natürlich bei allen Teilnehmern bedanken.

 

Urkunden gab es für jeden Teilnehmer, dazu einen Wanderpokal für den Overall Sieger und zum Abschluss der Siegerehrung erfolgte eine Verlosung der zur Verfügung gestellten Preise. Die Startkarten kamen in einen Lostopf und wurden dann von Petra Loew gezogen. Jeder Teilnehmer konnte sich einen Sachpreis aussuchen.

 

 

 

Gespendet haben die Firmen Georg Buchmiller (GeBu), Stifter Gunflints, Reinhard Baumann (Spirit of the Old West) sowie Roland Ernst und Ralf Schuster.

Im Jahr 2016 findet der Wettkampf vom 22. – 24.09. in Ulfborg, Dänemark statt. Wieder wird es 24 Startplätze geben, die nach Eingang der Anmeldung und des Startgeldes vergeben werden.

 

Zusätzlich planen wir einen Trainingstermin am 19.03.2016 bei dem alle Entfernungen trainiert werden können.

 

Die Ausschreibungen zu beiden Terminen werden unter www.GettingAStand.de und www.bds-niedersachsen.de im Internet veröffentlicht. Des Weiteren sind auf dieser Internetseite Informationen zum Match und zu seiner Entstehungsgeschichte in den USA zu finden.